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Was ist Zöliakie

Tanja Biel

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Unter Autoimmunerkrankung verstehen wir die Fehlsteuerung des Immunsystems, bei der körpereigene Strukturen angegriffen werden. Körpereigene Strukturen sind Zellen aber auch Organe. Typische Autoimmunerkrankungen neben der Zöliakie sind Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose (MS) sowie Rheuma oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa.

Im Falle der Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunreaktion auf Gluten, einem Bestandteil von vielen Getreidesorten.

In der Schweiz ist ca. 1% der Bevölkerung von einer Zöliakie – auch Sprue - betroffen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut ausgelöst durch eine Glutenunverträglichkeit. Unter Gluten verstehen wir das Klebereiweiss, welches in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Einkorn, Kamut, Hafer (geringe Mengen) vorkommt.

Eine ausgebrochene Zöliakie kann leider bis dato nicht geheilt werden. Allerdings ist mit einer glutenfreien Ernährung in der Regel ein beschwerdefreies Leben möglich.


Auslöser und Ursachen

Diese Frage kann nicht abschliessend beantwortet werden. Allerdings spielt bei der Entstehung eine genetische Vorbelastung (Prädisposition) eine wesentliche Rolle.

Bei den Betroffenen führt die Einnahme von Gluten zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Dies hat einen Abbau der Dünndarmzotten zur Folge. Durch diesen Abbau verkleinert sich die Oberfläche des Darms und Nährstoffe wie Eiweisse, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe können vom Körper schlechter aufgenommen werden und führen zu einem Nährstoffdefizit, woraus sich verschiedene weitere Krankheiten wie Osteoporose, Blutarmut, Eisenmangel, etc. entwickeln können.


Symptome

Die Symptome einer Zöliakie können unwahrscheinlich vielfältig sein. Es gibt auch Fälle bei denen kaum, keine oder nur wenige bemerkbare Symptome auftreten.


Diagnose

Bei einem Verdacht auf Zöliakie wird beim Arzt ein Bluttest gemacht. Im Blut sollten die spezifischen Zöliakie-Antikörper gemessen werden. Dies sind die Serum Gewebs-Transglutaminase-IgA-Antikörper oder die Endomysium-IgA-Antikörper sowie das Gesamt Immunglobulin A. Nur wenn das Gesamt-IgA niedrig oder nicht nachweisbar ist, kommen IgG-basierte Antikörperbestimmungen in einem zweiten Schritt infrage. Als nächster Schritt wird in der Regel eine Gastroskopie mit Gewebeentnahme (Biopsie) gemacht, um die Zöliakie zu bestätigen.

Als Folge einer (längere Zeit) nicht entdeckten Zöliakie kann bei Betroffenen eine Laktoseintoleranz oder Osteoporose auftreten.

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